Keywords recherchieren wie ein Profi: Wie finde ich heraus, auf welche Suchbegriffe ich mich konzentrieren sollte?
Veröffentlicht von : Vergleich.org | https://www.vergleich.org on August 27, 2015Online-Redakteure haben gegenüber klassischen Print-Redakteuren einen großen Vorteil: sie wissen schon vor dem Schreiben, wofür sich ihre Leser orientieren. Verschiedene Tools ermöglichen die Recherche häufig gesuchter Themen noch bevor das erste Wort geschrieben wird.
So gelangen ganze 30% der Besucher von WELT.de via Suchmaschinen dorthin, während FOCUS.de sogar auf 37% kommt. Andere Portale, beispielsweise gutefrage.net, beziehen sogar 86% ihres Traffics von Suchmaschinen wie Google oder Bing.
Deswegen sind möglichst gute Platzierungen ("Rankings") bei Google wichtig, um möglichst viele Besucher - und damit auch hohe Umsätze im Amazon Partnerprogramm - zu generieren.
1. Was ist der Unterschied zwischen Onpage- und Offpage-Optimierung?
Die Suchmaschinenoptimierung gliedert sich in zwei große Bereich: die Onpage- und die Offpage-Optimierung.
Bei Onpage geht es um alles, was auf Ihrer Website selbst stattfindet. Dazu zählen grob folgende Kategorien:
- Seitenstruktur (z.B. „Was ist wo intern verlinkt?“)
- die Textinhalte („Werden die richtigen Themen behandelt und besprochen?“)
- die Textstrukturierung („Sind Inhalte gut aufbereitet?“)
- Nutzersignale („Klicken die Nutzer zurück zur Suchmaschinen-Ergebnisseite – auch SERP genannt – oder bleiben sie bei der Zielseite?“)
In unserem Text soll es im Folgenden nur um die Textinhalte gehen – also einen Teilbereich der Onpage-Optimierung.
2. Keywordrecherche – was sind die Vorteile?
Nur wenn die Texte auf einer Website die von Nutzern bei Suchmaschinen eingegebenen Begriffe enthalten, ist ein gutes Ranking überhaupt möglich. Der Zweck der Keywordrecherche lässt sich in drei große Teilbereiche einordnen:
a) Höhere Qualität der Inhalte – ein umfassender Ratgeber über Wasserkocher zum Beispiel sollte unbedingt das Thema „Wasserkocher mit Tempereraturregelung“ enthalten, weil dieses Keyword häufig gesucht wird. Mit einer guten Vorabrecherche kann man sicherstellen, kein wichtiges Themengebiet auszulassen. Ebenso wird eine Keyword-Recherche schnell deutlich machen, dass etwa Materialien (Glas, Edelstahl, ...) oder die Farbe für Kunden wichtige Kaufkriterien sind, folglich häufig gesucht werden und in jedem guten Ratgebertext zu Wasserkochern vorkommen sollten.
b) Identifikation neuer Nischenthemen – bei einer Keywordrecherche stößt man zwangsläufig auf neue, spannende Themengebiete und kann Schritt für Schritt neue Nischenthemen für sich erschließen
c) Identifikation wichtiger Synonyme – für viele Produkte gibt es mehrere Begriffe, die synonym verwendet werden. Etwa „Robotersauger“ oder „Staubsaugerroboter“. Beide Begriffe müssen in einem guten Text zu Staubsaugerrobotern vorkommen. Typischerweise suchen Nutzer häufig nach ihrem spezifischen Bedürfnis – zum Beispiel „Matratze 90 x 100 Zentimeter“. Ein nach Onpage-Kriterien perfekt optimierter Text würde also beispielsweise einen Abschnitt zur richtigen Größe einer Matratze enthalten.
2.2 Wie fange ich an?
2.2.1. Suchvolumen bei Google prüfen (Google Keyword Planer)
Der Ausgangspunkt fast jeder Keywordrecherche ist Google’s Keyword Planer. Das Tool ist nach einer Registrierung für Google Adwords kostenlos. Von den 4 angebotenen Funktionen benötigt man vor allem diese beiden:
2. Daten zum Suchvolumen und Trends abrufen -> hier kann man z.B. überprüfen, ob man sich beim Thema „Staubsaugerroboter“ konzentrieren sollte – suchen mehr Kunden nach „Robotoersauger“ oder ist vielmehr „Staubsaugerroboter“ das wichtige Keyword?
Für den Start gibt man bei „Mithilfe einer Wortgruppe...“ das Keyword – zum Beispiel Wasserkocher – ein. Google zeigt dann weitere relevante Keywords an:
2.2.2. Saisonalitäten mit Google Trends etc. herausfinden
Viele Themen sind stark saisonal – Rasenmäher kauft man am ehesten im Frühling, während man Handschuhe im Winter kauft. Über Google Trends kann man langfristige Trends und Saisonalitäten schnell ermitteln:
2.2.3. Google Autovervollständigung und Amazon Autovervollständigung zur Themeninspiration nutzen
Um noch mehr Keywords zu finden, hilft Googles „Auto-Vervollständigen“ Tool. Google vervollständigt Suchanfragen gemäß den von anderen gesuchten Begriffen. Tools wie lesen diese Suchvorschläge von Google automatisch aus und zeigen sie an.
Spannend sind darüber hinaus noch:
- WDF/IDF-Prüfungen
WDF/IDF steht für Within-Document-Frequency (WDF) und Inverse-Document-Frequency. Es geht also darum, welche Keywords in einem Text überproportional häufig – nämlich häufiger als im allgemeinen Sprachgebrauch – vorkommen.
Grundsätzlich schaut sich das Tool Websites an, die für den Suchbegriff schon gut bei Google ranken und analysiert deren Texte.
Jetzt gilt es, die fachspezifischen und hier überproportional häufig verwendeten Begriffe zu finden. Dadurch, dass die Begriffe ins Verhältnis zum allgemeinen Sprachgebrauch („inverse-document-frequency“) gesetzt werden, fallen Begriffe wie „und“, „vielleicht“, „auch“ und so weiter automatisch raus und die WDF-IDF Analyse zeigt nur die wirklich wichtigen Begriffe an.
- Faceted Search von Preisvergleichen
Um Produktkategorien noch genauer zu durchdringen, sind die Filtermöglichkeiten von Preisvergleichen immer eine gute Anlaufstelle. So erlauben die großen Preisvergleiche immer, Produkte noch mal nach den wichtigsten Kriterien (z.B. Einbaukühlschränke vs. Standkühlschränke) zu filtern. Fast immer sind diese Filterkriterien gleichzeitig wichtige Keywords.
3. Wie schreibe ich auf Basis einer Keywordrecherche einen guten Text?
Die ermittelten Keywords sollte man zunächst nach Wichtigkeit bzw. Suchvolumen in verschiedene Kategorien einsortieren – besonders wichtige Keywords sollten auch häufiger in einem Text vorkommen. Sinnvoll ist meist, auf Basis der Keywordrecherche eine Gliederung für den zu schreibenden Text vorzubereiten und diese dann nach und nach mit Inhalten zu befüllen. Nach der Fertigstellung des Textes kann man ihn nochmals mit der Recherche abgleichen und ggf. zu kurz behandelte Themen weiter ausführen.
Wichtig ist dabei, Keywords immer nur sinnvoll in Texte zu integrieren und Keyword-Spam – also eine inhaltlich nicht sinnvolle Nutzung von Keywords – dringend zu vermeiden. Keywords ohne inhaltlichen Kontext am Ende des Textes nochmal aufzulisten, wird als „Keyword Stuffing“ und damit als verbotene SEO-Strategie verstanden.
Submitted by: Vergleich.org | https://www.vergleich.org on August 27, 2015